UNESCO-Weltkulturerbe-Bewerbung


Das Projekt seit der Idee zur Antragstellung


Die Idee eine Bewerbung zur Listung des Doberaner Münsters in das Weltkulturerbe der UNESCO zu stellen ist nicht neu. Bereits 1984 erwog die DDR-Regierung diesen Schritt, ohne das Wissen und die Einbeziehung der Kirche als Eigentümerin. Zu einem Antrag kam es aus gesamtgesellschaftlichen und politischen Gründen nicht.

In den 2000er Jahren wurde die Idee intensiv neu verfolgt, nun gestützt von starkem bürgerlichem Engagement. Vom 1.12.-3.12.2010 fand in Doberan auf Einladung der Stadt Bad Doberan ein internationales Symposium zum Thema: „Die Klöster Løgum, Doberan und Pelplin – Zeugnisse des Wirkens des Zisterzienserordens im nördlichen Mitteleuropa“ statt, das den Blick zunächst für die gemeinsam geplante serielle Bewerbung auf den UNESCO-Weltkulturerbetitel der Klöstern Løgum/Dänemark, Doberan und Pelplin/Polen aus wissenschaftlicher Sicht schärfte.

Im Mai 2012 erteilte der Landtag Mecklenburg-Vorpommern dem Vorhaben, die einzigartige hochmittelalterliche Innenausstattung ins Weltkulturerbe zu führen, ein eindeutiges Votum. Der Doberaner Welterbeantrag sollte für die deutsche Vorschlagsliste an die Kultusministerkonferenz weitergeleiten werden.

Im Januar 2013 wurde der formelle Antrag in Deutsch und Englisch mit Foto-CD fristgerecht beim Kultusministerium eingereicht. Im Jahr 2014 wurde die Doberaner Ausstattung von einem von der Kultusministerkonferenz berufenen Expertengremium allerdings nicht für Tentativliste nominiert. Ausstattungsstücke seien keine Kulturgüter gemäß der UNESCO-Übereinkommen, religiöses Erbe in Hinblick auf christliche Stätten kein Schwerpunktthema für die Tentativliste. Bewegliche Kulturgüter könnten nicht berücksichtigt werden. Die außerordentliche Bedeutung der Doberaner Ausstattung, so das Expertengremium sei jedoch unstrittig.

 

Bewerbung

Von der Idee bis zur Bewerbung


1984-2013: Die Idee eine Bewerbung zur Listung des Doberaner Münsters in das Weltkulturerbe der UNESCO zu stellen ist nicht neu, wurde aber erst seit dem Jahr 2005 intensiv und mit viel bürgerlichem Engagement verfolgt:

Bereits nach der ICOMOS-Tagung in Rostock im Jahr 1984 wurde das Doberaner Münster so wie das Schloss Sanssouci auf die Vorschlagsliste der DDR für die Welterbeliste gebracht. Über dieses Vorhaben war weder die Kirchgemeinde noch das Institut für Denkmalpflege Schwerin informiert. Die gesamte Liste wurde aufgrund der nicht garantierbaren freien Zugänglichkeit in die DDR und somit zu den potentiellen Welterbestätten durch die staatlichen Organe selbst zurückgezogen.

Erst im Jahr 2005 wurde das Vorhaben konkreter. Die Stadt Bad Doberan verfolgte seitdem gemeinsam mit der Münsterverwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde und dem Verein der Freunde und Förderer des Klosters Doberan e.V. das Ziel, die ehemalige Zisterzienserklosteranlage mit ihrer berühmten Klosterkirche als Welterbe anerkennen zu lassen.

Für die gemeinsame Tentativliste der Bundesrepublik Deutschland, die 1998 erarbeitet und für die Jahre 2000 bis 2010 verabschiedet wurde, konnte das Münster noch keine Berücksichtigung finden, da bis dahin noch keine Bewerbungsunterlagen erarbeitet werden konnten.

Bis zum Jahr 2011 wurde an einem international seriellen Antrag mit Dänemark und Polen gearbeitet zu den Klöster Pelplin (PL), Doberan (D) und Lügum (DK) – Zeugnisse des Wirkens der Zisterzienser im nördlichen Siedlungsraum. Dieses gemeinsame Projekt wird als Ergebnis eines Expertengesprächs nicht in dieser Form für das Welterbe weitergeführt, sondern durch die dänischen Partner für das neue Europäische Kulturerbesiegel vorgeschlagen, für das sich vorerst nur Lügum und Pelplin bewerben werden.

Für die Bundesrepublik Deutschland wurde eine neue Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe erarbeitet. Dazu konnte jedes Bundesland bis zum 01.08.2012 bei der Kultusministerkonferenz zwei Vorschläge einreichen.

Für das Doberaner Münster ergab sich mit der Öffnung der deutschen Vorschlagsliste die Chance auf die neue Vorschlagsliste (Tentativliste) der Bundesrepublik Deutschland zu kommen. Der Landtag fasste im August 2012 einen positiven Beschluss zu diesem Vorhaben, nachdem die Bürger ihren deutlichen Willen dazu in einer Unterschriftenaktion deutlich machten.

In einem nächsten Schritt prüften in den Jahren 2013 und 2014 Teilnehmer einer elfköpfigen Expertenkommission die Bewerbungen.

 
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