Innenausstattung von internationalem Rang


Reichste Innenausstattung aller Zisterzienserklosterkirchen europaweit


Bemerkenswert unter der Fülle der Ausstattungsstücke sind unter anderem

  • der Hochaltar als ältester Flügelaltar der Kunstgechichte (um 1300),
  • der monumentale Lettner-Kreuzaltar (um 1360/70),
  • der Kelchschrank (um 1300),
  • der Leuchter mit spätromanischer Marienfigur (ab ca. 1300)
  • und die Grabplastik der dänischen Königin Margarete Sambiria (um 1300).

In der Reformationszeit war das Kloster bei gesunkener Wirtschaftskraft kaum zu größeren Investitionen in die Gebäude und die Ausstattung fähig. Bilderstürme blieben aus. Mit der Auflösung des Klosters im Jahr 1552 sank die Bedeutung des Ortes weiter. Die Zeiten der Renaissance, des Barocks und des Rokokos brachten für das Münster und dessen Ausstattung vergleichsweise wenig Veränderungen. Plünderungen und Zerstörungen brachte der Dreißigjährige Krieg.

Trotz aller Krisen und Konflikte blieb die ehemalige Klosterkirche samt dem ungewöhnlich reichen Kircheninventar über die Jahrhunderte erhalten..

 

 

Vorstellung einiger Stücke

Vorstellung einiger Stücke


Der Hochaltar entstand um das Jahr 1300. Er gilt als das älteste Flügelretabel der Kunstgeschichte. In der oberen Figurenreihe sind Geschichten aus dem neuen Testament, in der mittleren Reihe Szenen aus dem alten Testament dargestellt.

In der Mittelnische des heute leeren Altarschreins stand vermutlich bis um 1400 die jetzige Leuchtermadonna. Die aus Eichenholz geschnitzte Figur wurde dann durch eine Silbermadonna und weitere Heiligenbilder im Mittelteil ersetzt, welche allerdings nach der Reformation und im Dreißigjährigen Krieg verloren gingen. Im Schrein standen außerdem wertvolle Behältnisse zur Aufbewahrung von Reliquien. Um das Jahr 1350 wurde der Altar durch die untere Reihe mit der Darstellung der zwölf Apostel und zweier weiterer Heiliger erweitert.

Der Kreuzaltar und eine ehemals übermannshohe Lettnerwand trennten traditionell den Mönchschor im Osten der Kirche vom Kirchenraum für die Laienmönche im Westen. Der Altar entstand unter der Mitwirkung von Meister Bertram von Minden, vermutlich geleitet durch eine böhmische Werkstatt, um 1370. Der wichtigste gestalterische Unterschied zum Hochaltar ist der Grad der tatsächlich umgesetzten Naturbeobachtung. Der Altar stellt diesbezüglich die Wendemarke in der norddeutschen Kunst dar.

Das Gesamtwerk ist beidseitig mit mehr als 30 Szenen aus der Bibel gestaltet und umfasst neben der Predella zwei Altarschreine und das über neun Meter hohe Triumphkreuz. Das Kreuz ist als Lebensbaum mit grünendem Weinlaub dargestellt – gemäß den Worten Christi: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben". Die Weinblätter wurden 1982 nach mittelalterlicher Rezeptur in greller Lüsterfarbe restauriert. Die Farbgebung war im Mittelalter ein kostbarer Ersatz der Emaille der Goldschmiedekunst und war in der Herstellung aufwendiger und kostenintensiver als die Vergoldung einer vergleichbaren Fläche.

Die spätromanische Marienfigur im Marienleuchter stammt aus der Zeit um das Jahr 1300 und stand ab ca. 1300 zunächst als Hauptfigur in der Mittelnische des Hochaltars. Um das Jahr 1400 wird sie Teil des neugeschaffenen Marienleuchters. Sie wird nun als Himmelskönigin mit Sternenkrone, Sonne und Mondsichel dargestellt, als apokalyptische (endzeitliche) Madonna, wie es in der Bibel, in der Offenbarung des Johannes (Kapitel 12, Vers 1) geschrieben steht: "Und es erschien ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und den Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone mit zwölf Sternen." Im Deckel des Baldachins steht der Schriftzug "AVE MARIA" ("Gegrüßt seist du Maria") als ein unendliches Gebet der Zisterziensermönche an ihre Hauptpatronin. Der erste Buchstabe vom Wort Ave ist durch die kreisförmige Anordnung der Worte gleichzeitig der letzte Buchstabe vom Wort Maria.

Das Münster war im Mittelalter Hauptbegräbnisstätte des mecklenburgischen Fürstenhauses.

Eines der bedeutenden Grabmäler ist die Grabfigur der Königin-Regentin Margarete von Dänemark. Die frühgotische Grabplastik mit realistischer Darstellung des Faltengewandes wurde für das neuerbaute gotische Münster geschaffen. Die Grabplastik gilt als die älteste Grabplastik in Mecklenburg-Vorpommern und die älteste Frauengrabplastik im gesamten Zisterzienserorden europaweit. Königin Margarete Sambiria war eng mit dem mecklenburgischen Herrscherhaus verwandt. Sie verlebte als Tochter des Herzogs Sambor von Pomerellen ihre Kindheit in Westpreußen, kam aber 1248 durch die Heirat mit König Kristoffer I. nach Dänemark. Ihr Vater war der Stifter des Doberaner Tochterklosters Pelplin.

Von einer Romreise kehrte sie wahrscheinlich aufgrund politischer Unruhen nie wieder nach Dänemark zurück. Sie starb im Jahr 1283 in Rostock, nachdem sie längere Zeit im dortigen Zisterzienserfrauenkloster lebte.

Zahlreiche Schnitzereien und Schränke blieben aus der Klosterzeit erhalten. So der berühmte Doberaner Kelchschrank. Ein ähnlicher Schrank ist nur noch im dänischen Lögumkloster erhalten geblieben. Die dendrochronologische Untersuchung des Doberaner Schrankes datierte die Entstehung auf die Zeit kurz nach 1300.

Der Schrank wurde für das neue gotische Münster gefertigt und bot Platz für 20 Abendmahlsgeräte (Kelche, Patenen, Kannen und Löffelchen), wahrscheinlich liturgisches Gerät für die zwei Haupt- und ehemals 18 Nebenaltäre. Backsteinspuren an den Seitenwänden zeigen, dass der Schrank ursprünglich in der Chorschranke eingemauert war. Bemerkenswert sind die wenigen erhaltenen Figuren an der Außenseite des Schnitzwerkes: Maria, Christus, Paulus und Hesekiel und die vollständig erhaltene originale Malerei auf den Innenwänden der Türen.

 
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